Es soll eine pädagogisch innovative und zukunftsfähige Schule entstehen, ein Gebäude mit einer Nutzfläche von etwa 4.800 m² für insgesamt ca. 500 Schülerinnen und Schülern, eine Zweifachsporthalle mit einer Nutzfläche von ca. 1.300 m² sowie ein Schwimmbad mit einer Nutzfläche von ca. 1.100 m².
Konzept: Das städtebauliche und funktional- pädagogische Konzept sieht ein Band von Einzelbaukörpern vor, die sich entlang des Sportzentrums in die Grundstückstiefe verteilen. Damit wird die große Baumasse gegliedert und das Gebäude fügt sich zwanglos in die kleinteilige Umgebung ein.
Jeder Baukörper verweist auf eine eigene Funktion wie beispielweise Sport- und Schwimmstätte, aber auch Grund- und Mittelschule; damit bilden die Gebäude eine klar ablesbare Adresse ab und wirken identitätsstiftend. Durch die versetzten Einzelbaukörper wird auch auf die schwierige Grundstückssituation eingegangen: mit dem flankierenden Baukörper der Sportstätten wird vis-à-vis zum Begegnungszentrum OHA ein zentraler Vorplatz an der Johann-Sebastian-Bach-Straße ausformuliert, der Schulbaukörper verzahnt sich durch Vor- und Rücksprünge in natürlicher Weise mit der Umgebung. Die entstehenden Freiflächen sind funktional klar definiert – damit wird jeder Bereich des Grundstücks optimal ausgenutzt.
Städtebau: Durch die maßvolle Kleinteiligkeit und die Orientierung der Bauköper wird ein Bezug der Umgebung hergestellt, ebenso orientiert sich die ein- bis dreigeschossige Bebauung in ihrer Höhenentwicklung an dem umliegenden Bestand. Das Band der Schule und Sportstätten bildet einerseits einen natürlichen Abschluss der südlichen Wohnbebauung gleichzeitig aber auch den Auftakt zu dem nördlichen Sportzentrum. Die gegliederten Freiflächen leiten wiederum zu den östlichen Frei- und Waldflächen über.
Organisation: Die Bereiche Sport und Schule sind sowohl in den Gebäudeteilen wie auch in der inneren Organisation klar gegliedert:
Sportstätten: Die Sporthalle und Schwimmhalle sind in dem flachen Baukörper am Eingangsbereich untergebracht, die Sporthalle ist eingeschossig eingegraben, wobei die Tribünenflächen ebenerdig sind.
Schule: Im Eingangsbaukörper der Schule befinden sich die übergeordneten zentralen Funktionen: im Erdgeschoss Mensa, Mehrzweck- und Musikraum mit Zuschaltbarkeit zur Pausenhalle, sowie die Verwaltung. In den Obergeschossen befinden sich die Lernlandschaften des Fachunterrichts, die innerhalb der großzügigen Galerieflächen vielseitig nutzbare Begegnungszonen haben. Die VHS liegt als unabhängiger Bereich im 2.Obergeschoss, sie verfügt über eine separate Erschließung und Sanitärbereichen. Die Grund- und Mittelschule sind als jeweils autarke Lernlandschaften ausgebildet mit einem zentralen und flexibel bespielbaren Marktplatz. Die angrenzenden Differenzierungsräume sind über Faltwände angebunden – so lassen sich vielfältige pädagogische Konzepte räumlich organisieren.
Energie/Ökologie: Die vergleichsweisen kompakten Baukörper ermöglichen ein gutes A/V - Verhältnis und sind die Voraussetzung für die problemlose Erfüllung der ENEV 2014, bei Bedarf und Auslegung ist auch eine Unterschreitung um 30% möglich im Vorgriff auf künftige Energiestandards, die Dämmung kann dahingehend ausgelegt werden.
Bauaufgabe: Neubau
Auftraggeber: Gemeinde Vaterstetten
Wettbewerb: 2014, Anerkennung