Städtebau, Historie, Entwurfsgedanke: Die beherrschende Achse der „Großen Straße“ und die nordwestliche Kante des „Märzfeldes“ sind die prägenden Elemente für die städtebauliche und gestalterische Entwurfsidee des Hauptbaukörpers für die Bertolt-Brecht-Schule. Der 4-geschossige langgestreckte Baukörper besetzt die nördliche Seite des „Märzfeldes“ und definiert mit seinem pädagogischen Inhalten die entscheidende Botschaft des neuen „Bildungsareals“ mit einer „Eliteschule“: Die große Geste der Straße wird mit einem einladenden Eingang zu den 3 Schulen unter einem Dach ohne Pathos aufgefangen. Die Eingangshalle ist mit ihrer Transparenz und Durchlässigkeit zum Gesamtgelände so gestaltet, dass die axiale Monumentalität durch die asymmetrische Lage der zentralen Eingangshalle entschärft wird. Alle Schularten der Bertolt-Brecht-Schule werden von dieser zentralen Halle aus erschlossen.
Ein weiterer entscheidender übergeordneter Gedanke für die Sporteliteschule ist die direkte Zuordnung der Sporthallen zum Hauptbaukörper. Es wurde eine besonders kompakte und enge Verbindung der 3 Mehrfachsporthallen mit einer unterirdischen Verbindung entwickelt. Die städtebauliche Positionierung der Mehrfachsporthallen reagiert auf die vorgesehene Quartiersbildung der südlich anschließenden Wohnbebauung.
Die konzentrierte Lage von Hauptbaukörper und Sporthallen würde es ermöglichen, die vorhandene Grundschule zunächst nicht abzureißen. Es könnte somit der Bau der Bertolt-Brecht-Schule unabhängig von der Fertigstellung der Grundschule auf dem separaten Gelände beginnen. Erst wenn der große Schulkomplex in Betrieb geht, ist der Bestandsbaukörper der Grundschule zu beseitigen, um die Frei- und Pausenflächen fertigzustellen.
Außenanlagen: Die Struktur der Baukörper schirmt zur stark befahrenen Karl-Schönleben-Straße und zum neuen Wohngebiet ab und umschließt einen geschützten Innenbereich als Pausenfläche. Der längsgestreckte Freiraum öffnet sich zum Grünzug im Nordosten und zu den Sportanlagen im Südwesten und verbindet sich gleichzeitig zum neuen südlichen Wohngebiet.
Innere Funktionen und Gestaltung: Die Eingangshalle ist der Hauptverteiler und kommunikativer Schwerpunkt der Gesamtanlage. Die Halle selbst ist im EG für große Veranstaltungen erweiterungsfähig um Mehrzweck- und Musikraum. Über die zentrale Treppe werden Inseln mit Bibliotheksbereichen bzw. Lernzonen in den Obergeschossen als individuelle Rückzugs- und Arbeitsflächen erschlossen. So ist die Eingangshalle in den Obergeschossen Erschließung und Lernlandschaft zugleich. Die Eingangshalle gliedert den langgestreckten Baukörper in einen Kopfbau und den Langbau.
Sportbereich: Von der Pausenhalle aus ist auch das Tiefgeschoss mit den Schülergarderoben und den Umkleiden des gesamten Sportkomplexes erreichbar. Die Tiefgeschossbereiche sind durch Lichthöfe mit Tageslicht erfüllt. Der direkte Zugang zur Sporthalle kann sowohl unterirdisch von der zentralen Halle aus erfolgen, als auch erdgeschossig über die mittige Pausenfläche, die so gegliedert ist, dass jeder einzelne Mehrfachhallenkomplex und die dazwischen liegenden Konditionsräume getrennt von außen erreichbar sind. Die direkt an die Umkleiden anschließende Tiefgarage ermöglicht zugleich eine optimale Zugänglichkeit für eine Breitensportnutzung. Die Tribünen mit den Zuschauerplätzen sind über die etwas erhöhte Ebene in den Freianlagen rollstuhlgerecht und übersichtlich erreichbar.
Bauaufgabe: Neubau
Auftraggeber: WBG Kommunal GmbH, Nürnberg
Platzierung: 4. Preis, Wettbewerb 2013