Die Neubauten für den lettischen Holzverband und das Bürogebäude für die holzverarbeitende Industrie in Riga bilden ein städtebauliches Ensemble um einen gemeinsamen Vorplatz. Beide Gebäude werden in Massivholzbauweise (Brettsperrholzbauweise) errichtet. Charakteristisch und zugleich konstruktiv schützend sind in beiden Gebäuden die auskragenden Vordachbereiche. Dadurch entstehen bündige und zurückgesetzte Fassadenbereiche, welche auch in der Farbigkeit durch den Holl-Dunkel-Kontrast differenziert herausgearbeitet werden. Funktional dienen beide Gebäude der Büronutzung, wobei das Verbandsgebäude durch ein Auditorium, einen Snackraum und einen Ausstellungsbereich zusätzlich auch eine öffentliche, repräsentative Funktion erfüllt.
Das L-förmige Verbandsgebäude gliedert sich in einen Büroflügel und einen repräsentativen Kopfbau. Das Gebäude selbst versteht sich als Ausstellungsgegenstand. Diesem Kerngedanken wird im Entwurf durch die rundwegartige Wegeführung Rechnung getragen. Herzstück des öffentlichen Kopfbaus ist die vom Luftraum umschlossene eingestellte "Box". Diese beherbergt im OG ein Auditorium und im EG einen Ausstellungsbereich mit dem Snackroom. Das Auditorium ist introvertiert und erhält durch die markante Oberlichtstruktur seinen repräsentativen und einzigartigen Charakter. Äußerlich zeichnet sich das Herzstück als geschlossene Kubatur ab, welche durch die besondere Textur aus Holzlatten und vertikalen Lichtbändern dem Gebäude ein jeweils individuelles Tag- und Nachterscheinungsbild verleiht. Als weiteres gestaltprägendes Element sei auf die unter dem Vordach des Verbandsgebäudes angeordneten schrägen Rundstützen hingewiesen, welche die Analogie zum Rohmaterial "Baum-(stamm)" symbolisieren sollen.
DasBürogebäude für die holzverarbeitende Industrie ist ein reiner Verwaltungsbau, welcher als direkte Verlängerung an die bestehende Produktionshalle angrenzt. Die Schnittstelle zwischen Bestand und Neubau bildet die zweigeschossige Glasfuge, welche zugleich Eingangsbereich für Mitarbeiter ist. Die Grundstruktur des Gebäudes folgt der eines klassischen 3-Bundes. Die Büroräume sind entlang der Nord- und Südfassade angeordnet. Dazwischen bildet das zweigeschossige stützenfreie Atrium mit Oberlicht das Zentrum des Gebäudes. Im Anschluss daran folgen die Nebenräume.
Bauaufgabe: Neubauten
Auftraggeber: SIA Troja
Beauftragung: LPH 2-9
Fertigstellung: 2023
BGF: Troja Building: 2.245 m², LKF Building: 4.665 m²
BRI: Troja Building: 11.000 m³, LKF Building: 20.940 m³