Die Stadt Dachau beabsichtigt in Zusammenarbeit mit dem ASV Dachau e.V., einen Ersatzneubau für die Georg-Scherer-Halle als Schul- und Vereinssporthalle in Dachau zu errichten. Die Sporthalle soll als Vereinssporthalle mit bis zu 1.500 Tribünensitzplätzen wie auch zur Nutzung als 3-fach-Schulturnhalle konzipiert werden.
Konzept, Städtebau: Mit dem Ersatzneubau der Georg-Scherer-Halle sowie dem neuen Parkhaus wird die Chance genutzt, das eng besetzte Grundstück der Sportstätten städtebaulich wie auch freiräumlich zu gliedern und aufzuwerten. Der klare und selbstbewusste Baukörper der Sporthalle setzt dabei einen markanten Akzent an der Schnittstelle der nördlichen Sport- und Vereinsbauten, sowie den südlichen Sportflächen. Der polygonale und „schwebende“ Baukörper des Parkhauses fügt sich dabei zwanglos in das nördliche Grundstück ein, und belässt großzügige Plätze und Wegeverbindung innerhalb des Areals.
Freiflächen: Mit der Stellung der Neubauten werden Plätze und Wegeverbindungen ausgeformt: Durch den kompakten und „schwebenden“ Baukörper vom Parkhaus wird ein großzügiger Abstand zur Tennishalle eingehalten, und insbesondere der Platz zur Vereinsgaststätte mit Theaterhalle wird deutlich aufgeweitet und in seiner Bedeutung verstärkt. Damit wird neben den vorhandenen Funktionen der künftigen Nutzung einer Vereinssporthalle für bis zu 1.500 Besucher Rechnung getragen.
Dieser„Platz der Begegnung“ kann großzügig von Norden mit den vorhandenen oder neuen Parkplatzflächen erschlossen werden, darüber hinaus wird auch die bereits vorhandene Ost-West-Achse gestärkt, mit Anbindung der Grund- und Mittelschule jenseits der Eduard-Ziegler-Straße, sowie der Busparkplätze an der Gröbenrieder Straße. Nach Süden führt eine „Promenade des Sports“ entlang der neuen Sporthalle und Vereinsgaststätte zu den Tribünen und Sportflächen des Sportparks.
Erschließung: Die Anbindung vom Parkhaus erfolgt von Norden über den vorhandenen Parkplatz mit Zufahrt über die Eduard-Ziegler-Straße. Die Busstellplätze sind westlich des Parkhauses angeordnet, die Erschließung erfolgt über die Gröbenrieder Straße. Über den „Platz der Begegnung“ wird die neue Sporthalle ebenerdig erschlossen, das großzügige Foyer befindet sich vis-a-vis zur Vereinsgaststätte. Die Anbindung zu der östlichen Grund- und Mittelschule wird in der Freiflächengestaltung aufgewertet durch Sitzflächen und Bauminseln für Begegnung und Austausch.
Sporthalle: Die Sportfläche ist ebenerdig angeordnet, westlich befindet sich das Foyer, welches sich über zwei Geschosse erstreckt. Die Umkleidebereiche der Sportler sind gleichfalls ebenerdig, und können unabhängig vom Besucherverkehr erschlossen werden. Oberhalb der Umkleiden befinden sich die Räume der Mittagsbetreuung, auch diese können unabhängig erschlossen werden mit kurzer Anbindung zur östlichen Grundschule. Die Tribüne ist mit festen Sitzplätzen an allen vier Seiten der Sporthalle angeordnet, auf eine gute Sichtverbindung zum Sportgeschehen wird Wert gelegt. Angrenzend zu den ebenerdigen Sportler-Umkleiden ist eine Ausziehtribüne geplant, die durch Anordnung und Steigung einen angemessenen Arena-Charakter ermöglicht. Ergänzt wird das Angebot mit mobilen Tribünen beidseitig der Haupttribüne, mit entsprechenden Lagermöglichkeiten. Das großzügige Foyer mit Kassenbereich und Bistro dient der Haupterschließung für die bis zu 1.500 Zuschauer, notwendige Sanitärbereiche sind angrenzend untergebracht. Über die Tribünenebene im 1.OG dient ein multifunktionaler Brückenbau der Anbindung an das Parkhaus, gleichzeitig kann die polygonale Brücke auch als Aufenthalts-und Begegnungsfläche genutzt werden und spendet im Sommer angenehmen Schatten. Neben der großzügigen und offenen Treppe im Foyer dienen die seitlich angeordneten abgeschlossenen Treppen der unabhängigen Erschließung wie auch brandschutztechnischen Entfluchtung für die bis zu 1.500 Besucher.
Sporthalle 2. BA: Der2. Bauabschnitt mit ergänzenden Sport- und Vereinsräumen ist südlich der Sporthalle angeordnet, und kann sowohl über das Foyer wie auch ggf. unabhängig erschlossen werden. Die Multifunktionsräume sind über zwei Geschosse verteilt, angrenzend befinden sich Funktionsbereiche wie Umkleiden und Sanitär. Der Fitnessraum befindet sich auf dem Dach mit Ausblick auch auf die südlichen Freisportflächen. Durch die Lage können die Dachflächen sowohl vom 1. wie auch 2. Bauabschnitt als Outdoorflächen mit vielfältigen Angeboten genutzt werden. Durch Größe und formale Anordnung kann die Sporthalle unabhängig vom 2. BA errichtet werden, oder eben durch diesen ergänzt werden unter Beibehaltung der architektonischen Sprache und städtebaulichen Struktur.
Parkdeck: Das Parkdeck wird ebenerdig von Norden erschlossen; durch die gewählte Rampenanlage kann auf die höher frequentierten Bereiche im Erd- bzw. 1. Obergeschoss durch entsprechende Breite reagiert werden. Das Parken findet auf vier Ebenen statt, durch die offenen Stellplätze auf dem Dachkann die städtebauliche Kubatur und Höhe gering gehalten werden mit entsprechender Rücksichtnahme zur westlichen, niedrigeren Wohnbebauung. Die Anbindung zur Sporthalle mit Tribünenbereich wird wie beschrieben über den verbindenden Brückenbau erfolgen.
Bauaufgabe: Ersatzneubau
Auftraggeber: Große Kreisstadt Dachau
Wettbewerb: 2023, 2. Platz