Die Grundidee des Entwurfs für den Neubau einer 5-zügigen Grundschule, einer 2-zügigen Mittelschule mit Ganztagesangebot und einer 3-fach Sporthalle basiert auf einer differenzierten Baukörperausbildung und der inhaltlichen Idee von thematisierten Einzelhäusern, die an einer Erschließungsspange versetzt aufgefädelt sind. Der übergeordnete Gedanke wird geprägt durch die Identifikation der Schüler mit „ihrem Haus“.
Auf einem rechteckigen Grundstück liegt der Pausenplatz eingebettet zwischen Schule und Sporthalle. Entlang der Nordgrenze, worüber der Zugang auf das Grundstück erfolgt, sind sowohl Fahrradabstellplätze und Gerätehaus als auch die Sportanlagen mit Tartanbahn und Allwetterplatz angeordnet. Über einen Vorplatz wird die Schule über eine zentrale Halle, die von einer weitgespannten Schalenkonstruktion überspannt wird, erschlossen.
Von hier aus werden alle Sondernutzungen wie Aula, Mensa, Lehrerzimmer, Ganztagesbereich und Fachklassen im Erdgeschoss erreicht. Die Aula als Versammlungsstätte kann mit mobilen Trennwänden mit der Mensa und dem Ganztagesbereich erweitert werden. Zwischen den Häusern entstehen im Erdgeschoss Höfe, die als Themenhöfe landschaftsarchitektonisch individuell gestaltet und von den Fachklassen aus für den Unterricht unter freiem Himmel genutzt werden können.
Eine Erschließungsmagistrale mit hohen Aufenthaltsqualitäten und individuellen Lern- und Aufenthaltsbereichen verbindet die einzelnen Häuser. Diese bieten durch ihre Struktur einen hohen Identifikationsgrad und wirken durch klare, übersichtliche Raumgestaltung als „stiller Erzieher“ mit. Im Hinblick auf zukünftige, neue Lernkonzepte ist die Raumgestaltung so angelegt, dass auch moderne, neue Lehrraumstrukturen innerhalb eines Bausteins realisiert werden können. So entsteht eine möglichst hohe Flexibilität in der räumlichen Nutzung. In den beiden Obergeschossen sind 33 Regelklassen mit Gruppenräumen untergebracht. Im 2. Obergeschoss befindet sich zusätzlich zu den Regelklassen die Lehrküche, Förderzimmer und Gruppenräume für die Sozialarbeit.
Die Schule verfügt über eine mechanische Be- und Entlüftung aller Lernorte. Das Untergeschoss nimmt als Kellergeschoss neben den Lager- und Personalräumen auch die Lüftungszentrale auf. Im Energiesektor liegt eine vorbildliche zukunftsorientierte Optimierung vor.
Bauaufgabe: Neubau
Auftraggeber: Gemeinde Unterhaching
Beauftragung: VOF-Verfahren mit integriertem Wettbewerb, LPH 1-9 in ARGE mit IMP Ingenieure GmbH
Platzierung: 1. Platz
Fertigstellung: Januar 2014
BGF: 12.493 m²
BRI: 59.355 m³